Liebe Interessentin, lieber Interessent,


außerhalb der Kassenärztlichen Leistungen

biete ich Mediation an:



Was ist Mediation?

Unter Mediation versteht man professionelle Unterstützung bei der Lösung unterschiedlichster Konflikte durch einen neutralen Vermittler, den Mediator. Der Mediator ist kein Schiedsrichter und kein Schlichter, sondern ein unparteiischer Fachmann, der beiden Konfliktparteien hilft ihre Interessen erfolgreich zu vertreten und sich auf faire Problemlösungen zu einigen. Der Mediator bietet für den Prozess der Problembearbeitung eine bewährte Struktur an. Diese ermöglicht den Mediationsteilnehmern, zunächst ihre Anliegen in Erfolg versprechender Weise darzustellen, aber auch Einsicht (durch tiefergehendes Verständnis) in die Sichtweisen des Konfliktpartners zu erlangen. Dies ist eine grundlegende Voraussetzung für die Erarbeitung tragfähiger Lösungen. Im Verlauf der Mediation geht es deshalb nicht nur darum, den beiderseitigen Standpunkten (Forderungen) Rechnung zu tragen, sondern die dahinterstehenden (oft viel besser nachvollziehbaren) Interessen zu erkennen. Im Bereich der grundlegenden Interessen finden sich viel eher Übereinstimmungen und Einigungsmöglichkeiten. Sind diese herausgearbeitet, wird zumeist eine schriftliche Übereinkunft formuliert; oftmals wird abschließend noch ein „Nachkontrolltermin“ vereinbart. Zu Beginn und im Verlauf des Mediationsprozesses kann es sinnvoll sein, kurze Einzelgespräche mit den einzelnen Mediationsteilnehmern zu führen. Der Mediator verhält sich streng unparteiisch. Lediglich wenn eine Konfliktpartei offensichtlich Schwierigkeiten hat, ihre Interessen wirksam zu vertreten, setzt sich der Mediator hier eventuell stärker ein, um der/dem Betreffenden in angemessener Weise Gehör zu verschaffen bzw. dessen Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Der Mediator schlägt in der Regel selbst keine Problemlösungen vor und unterstützt (selbst bei Einigkeit der Konfliktparteien) keine Lösungsansätze, die im Widerspruch zu elementaren, ethisch-moralischen Grundsätzen stehen. Als Mediator gehe ich davon aus, dass beide Konfliktparteien nachvollziehbare Bedürfnisse und legitime Interessen haben. Im Gegensatz zu einer Gerichtsverhandlung gibt es kein schuldig und unschuldig, kein richtig und falsch (mit oben genannten Einschränkungen). Bei einer geglückten Mediation gibt es keinen Verlierer, sondern zwei Gewinner. Meist entspricht der Gewinn nicht exakt den anfangs gestellten Forderungen, oftmals ist er jedoch wesentlich höherwertig. Der Mediator ergreift auch nach Beendigung der Mediation für niemanden Partei, tritt nicht als Zeuge oder Gutachter in Erscheinung. Nur mit dem Eiverständnis der Konfliktpartner äußert sich der Mediator über Einzelheiten des Mediationsprozesses. Der Mediator hat, ebenso wie die Mediationsparteien das Recht, den Mediationsprozess abzubrechen. Der Mediator übernimmt keine Haftung für die Auswirkungen des Mediationsprozesses. 


Comediation: In einigen Fällen ist es sinnvoll, zusätzlich einen zweiten Mediator einzusetzen (z.B. sehr komplexe Sachverhalte, z. B. größere Anzahl von Teilnehmern, z.B. ein weiblicher und ein männlicher Mediator gewünscht).



Voraussetzungen:


Beide Konfliktparteien sollten sich zumindest darüber einig sein, dass ein Konflikt besteht und dass dieser Konflikt mit Hilfe professioneller Mediation gelöst werden soll. Beiden Konfliktparteien sollte bewusst sein, dass der Prozess der Konfliktlösung konstruktive Bemühung, d.h. konsequente Mitarbeit erfordert - wesentlich mehr als in einer juristischen Auseinandersetzung. Es sollte die ernsthafte Bereitschaft zur konstruktiven Arbeit an - für beide Seiten befriedigenden - Konfliktlösungen bestehen. Beiden Konfliktparteien sollte bewusst sein, dass Mediation Geld kostet (zumeist wesentlich weniger als bei gerichtlichen Auseinandersetzungen). Je mehr Sie sich mit dem Thema Mediation bereits auseinandergesetzt haben, desto besser - weitergehende Vorkenntnisse oder spezielle Fertigkeiten sind jedoch nicht erforderlich. Ungünstige Voraussetzungen, bzw. die Unmöglichkeit, eine Mediation durchzuführen, bestehen bei schwereren psychischen Erkrankungen oder Demenz. Die Mediationsteilnehmer sollten befugt sein, über die Sachthemen der Mediation zu verhandeln. Evtl. wichtige Dokumente sollten zum Mediationstermin mitgebracht werden. 


Vorgehensweise:


Am Anfang steht die telefonische Kontaktaufnahme durch einen der Mediationsteilnehmer. Einen gemeinsamen Gesprächstermin kann ich zumeist innerhalb von 1 - 2 Wochen möglich machen. Ich führe zunächst mit jeder Konfliktpartei ein Einzelgespräch durch, ersatzweise kann auch eine schriftliche Darstellung des Problems ausreichend sein (hierzu dient der Fragebogen auf der Seite „Fragebogen Mediation“). Anschließend wird ein gemeinsamer Termin vereinbart, der nach Möglichkeit etwas zeitlichen Spielraum nach hinten hat, um - einen günstigen Verlauf vorausgesetzt - die Mediation in einem Arbeitsgang zum Abschluss bringen zu können. 



„Gesprächsregeln“:


Ein respektvoller Umgang zwischen den Konfliktparteien ist für den Erfolg unabdingbar!


Je weniger feindselig der zwischenmenschliche Umgang, desto größer die Erfolgsaussichten.


Es gilt: Ausreden lassen. Verzicht auf Unterstellungen und Kränkungen. Der Mediator leitet das Gespräch.


Droht die Diskussion zu hitzig bzw. unsachlich oder zeitlich ausufernd zu werden, erteilt oder entzieht der Mediator das Wort. Die am Mediationsverfahren Beteiligten verpflichten sich, Stillschweigen über die Gesprächsinhalte zu wahren; bei allseitigem Einverständnis kann hiervon jedoch abgewichen werden. In vielen Fällen werden die von den Konfliktparteien abgezeichneten Verhandlungsergebnisse in allseitigem Einverständnis bekanntgegeben.



Zeitbedarf:


Der Zeitbedarf richtet sich nach der Komplexität des Falles, in erster Linie aber nach der Fähigkeit der Mediationsteilnehmer zu zielgerichteter, konstruktiver Mitarbeit. Überschaubare Problemstellungen lassen sich oft schon mit einem Zeitaufwand von weniger als 3 Stunden (plus Vorgespräche) bewältigen. Länger als 3 Stunden sollte nach meiner Erfahrung an einem Tag nicht verhandelt werden. Gelegentlich sind mehrere Termine (meist im Wochenabstand) erforderlich.



Kosten:


Für meine Arbeitszeit berechne ich 90 Euro pro Stunde (50 Minuten) unabhängig vom Erfolg des Mediationsprozesses.


Telefonische Vorab-Informationen sind kostenfrei.


Gewöhnlich teilen sich die Konfliktparteien die Kosten.


Mediation wird von den Krankenkassen nicht erstattet.


Wie kann ich Zeit und Geld sparen?


Unter dem Menüpunkt „Konfliktmanagement“ finden Sie viele wichtige Hinweise zum Thema Konfliktlösung. Wer sich mit den dort beschriebenen Vorgehensweisen vertraut macht, profitiert natürlich auch im Mediationsverfahren. Gesprächsdisziplin während der Mediation bietet die einfachste und effizienteste Möglichkeit zur Zeit- und Kosteneinsparung.



Erfolgsaussichten:


Art und Gegenstand eines Konfliktes sind für die Erarbeitung tragfähiger Lösungen nicht entscheidend.


Viel wichtiger ist die ernsthafte Bereitschaft, eine für alle Beteiligten faire Problemlösung finden zu wollen. In wie weit diese Bereitschaft gegeben ist, kommt zumeist bereits im Gesprächsverhalten zum Ausdruck:


Menschen, die die Fähigkeit besitzen, trotz starker Emotionen, Respekt, Einfühlungsvermögen Menschlichkeit und Sinn für Fairness zu zeigen, haben die besten Aussichten auf eine erfolgreiche Konfliktlösung.



Literaturempfehlungen:


Rosenberg, M.: Gewaltfreie Kommunikation


Schulz von Thun, F.: Miteinander reden


Pöhlmann, S., Roethe, A.: Die Streitschule 


Schindler, L., Hahlweg K., Revenstorf, D.: Partnerschaftsprobleme, Handbuch für Paare




Fragebogen für Mediationsteilnehmer:



(Das Ausfüllen dieses Fragebogens ist nicht Voraussetzung für die Teilnahme an einem Mediationsverfahren. Es ist jedoch in jedem Fall sinnvoll, sich mit den folgenden Fragestellungen bereits im Vorfeld einer Mediation auseinanderzusetzen).




1. Beschreiben Sie bitte, welches Problem im Rahmen der Mediation behandelt werden soll und wie Sie sich die Entstehung des Problems erklären.


(Bitte beschränken Sie sich bei der Beantwortung dieser ersten Frage auf maximal zwei DIN-A4 Zusatzblätter!)



Bitte beantworten Sie zusätzlich folgende Fragen:



Nehmen Sie freiwillig an der Mediation teil? Wenn nicht, aus welchen Gründen?


3. Wie groß ist Ihre Hoffnung, mit Hilfe der Mediation das unter 1. beschriebene Problem zu lösen?



4. Was macht Sie optimistisch/pessimistisch bezüglich einer einvernehmlichen Lösung des Problems?



5. Welche Fragen müssten noch vor Beginn der Mediation geklärt werden?



6. Sehen Sie auch eigene Anteile bei der Problemverursachung? Wenn ja - welche?



7. Was wurde - von wem - bereits unternommen, um das Problem zu lösen?



8. Was haben Sie sich zusätzlich an möglichen Lösungsansätzen überlegt?



9. In welcher Weise könnten Sie Ihrem Konfliktpartner entgegenkommen?



10. Haben Sie sich bereits Gedanken gemacht, wie eine einvernehmliche Problemlösung in etwa aussehen könnte?



11. Welche Möglichkeiten der Problemlösung sehen Sie, falls die Mediation scheitert?



12. Haben Sie die Informationsseite „Mediation“ auf der Praxishomepage von Felix Lenz vollständig gelesen und sind Sie mit      

den dargestellten Vorgehensweisen und Geschäftsbedingungen einverstanden?



13. Haben Sie zusätzlich die Informationen zum Thema Konfliktlösung unter „Konfliktmanagement“ auf der Homepage von Felix Lenz gelesen? Was halten Sie davon?